3 Wochen Corona aus Sicht der BTG 11/2

Die letzen 3 Wochen waren für uns etwas anders verlaufen als für manch andere vielleicht... 

Unsere Lehrer haben eine neue Art des Unterrichts mit uns ausprobiert: den Online-Unterricht. Dafür haben wir Plattformen wie Webex und Discord benutzt. Angefangen haben wir mit den Fächern Mathe und Physik. Unsere erste "Probestunde" war direkt schon am Montag Abend in der Corona-Woche 1 mit mehreren von unseren Lehren und unseren Klassenkameraden. Im Laufe der Tage haben wir eine Art Stundenplan aufgestellt. Die Fächer Mathe, Biotechnologie, Physik und zuletzt auch Chemie gehörten von nun an zu unserem Schulalltag. Natürlich haben wir nicht jeden Tag alle Fächer gehabt, sondern haben es so ausgelegt, dass wir jeden Tag ungefähr ein Fach ca. 2 Schulstunden lang als Meeting (Video-Chat) hatten. Meetings unterscheiden sich nicht nur in ihrem Inhalt, sondern auch in der Art wie die Lehrer es ausführen. In Biotechnologie beispielsweise präsentierte uns unsere Lehrerin eine PowerPoint-Präsentation auf Ihrem PC und erklärte uns dabei den Stoff. In Physik und Mathe benutzen unsere Lehrer iPads und haben Whiteboards mit uns geteilt, um damit wie auf einer normalen Tafel mit einem Stift zu schreiben. Besonders in Physik gestaltete sich der Unterricht durch die Lage maßgeblich anders. Normalerweise hatten wir immer praktische Beispiele um die Theorie besser zu verstehen. Jetzt musste unser Physiklehrer auf online Simulationen zurückgreifen. Insgesamt haben unsere Lehrer viel Mühe und Zeit in das Funktionieren des Online-Unterrichts gesteckt.

Wie kann man sich eine Online-Unterrichtsstunde in Webex/Discord vorstellen?

  • Jeder Lehrer hat seinen eigenen Meetingraum auf den man durch die Meetingnummer und gegebenenfalls ein Passwort zugreifen kann.
  • Sobald alle Schüler eingetroffen sind teilt der Lehrer seinen Bildschirm, sodass jeder Schüler sehen kann was dieser auf seinem PC o.ä. macht. Der Unterricht hat angefangen.
  • Im Laufe des Meetings wird durch Whiteboard, Präsentationen oder Etherpads den Schülern der Stoff vermittelt.
  • Meldungen können praktischerweise durch einfaches Klicken auf das Meldesymbol erfolgen, danach kann man sein Mikrofon anschalten um zu reden.
  • Nebenher kann man durch den Chat mit anderen Schülern oder allgemein mit allen kommunizieren. Mikrofone und Kameras bleiben von Teilnehmern meist ausgeschaltet, um Störgeräusche zu vermeiden und eine bessere Ton- und Bildqualität zu bekommen.

Als unsere Lehrer uns anfangs sagten dass sie mit uns Online-Unterricht machen wollten waren wir (natürlich) nicht sehr begeistert :( ... okay Spaß bei Seite. Also nach den ersten paar Malen haben wir uns daran gewöhnt. ... und den ganzen Tag Netflix zu schauen gibt einem irgendwann mal auch ein Gefühl von Faulheit, Nutzlosigkeit und Unproduktivität...

Die Aufgaben und Meetings, die die Lehrer uns angeboten haben, gaben uns eine Art Normalität und Alltag und halfen uns, Struktur in den Alltag zu bringen.

Man denkt nach einer Weile wird es zur Selbstverständlichkeit über Handy, Tablet oder PC mit seinen Lehrern zu komunizieren aber in Wirklichkeit ist es irgendwie weird. Man fühlt sich abgeschottet von der Welt und man hat das Gefühl man desozialisiert mit der Zeit, da man ja auch nicht nach draußen gehen und sich mit anderen treffen kann. Soziale Kontakte bleiben also auch aus. 

Die einzige Beschäftigung ist der Unterricht, die Aufgaben von den Lehrern zu bearbeiten, Quality Time mit der Familie und Netflix zu schauen bzw. schlafen und essen.

Diese ganze Situation ist für uns alle, egal ob Lehrer oder Schüler, sehr belastend und ungewohnt.

Vorteil von Online-Meetings: Um ca. 9 Uhr aufsehen und noch in PJs zu sein (tja nicht in die Schule gehen zu müssen hat auch irgendwo seine Vorteile ;-)). Um ungefähr 10 Uhr ist dann vielleicht ein Meeting (jap auch Lehrer sind Menschen und auch sie finden es besser nicht zu früh anzufangen). Meetings liefern den Vorteil, dass man das Thema erklärt bekommt und auch währenddessen Fragen stellen kann und man nicht mit den ganzen neuen Themen allein gelassen wird und sich alles selbst erarbeiten muss wie wir das bei Freunden oder Geschwistern mitkriegen.

Nachteile haben die Meetings natürlich dennoch: Man  wird leicht abgelenkt, kann sich nicht so gut konzentrieren wie in der Schule und es ist frustrierend nicht einfach direkt etwas sagen zu können und dafür erstmal in den Chat schreiben zu müssen oder die Hand virtuell zu heben. Für die Lehrer ist das natürlich auch eine Herausforderung, wenn sie die Gesichter ihrer Schüler nicht sehen können und sich nicht immer gewiss sind, ob diese alles verstanden haben. Trotz der vielen Stunden und somit Übung die wir hatten gab es weiterhin bei einigen von uns technische Probleme, die sich natürlich nicht ganz vermeiden lassen.

Während dieser ganzen Corona-Sache fühlen wir uns - wie wahrscheinlich viele andere auch einfach nur ... alleine: Wir können nicht einfach mit Freunden raus, auch wenn wir genau das gerade brauchen und wir fragen uns was nach den Osterferien passieren wird. So cringe es auch klingt: WIR WOLLEN WIEDER IN DIE SCHULE.

Es reicht nicht einfach mit jemandem zu telefonieren und wenn man trotz allem Mal ALLEIN rausgeht, muss man von jedem 3 Meter abstand halten. Man fühlt sich wie in einer Apokalypse. 

Die "Schule" ist deshalb eine willkommene Abwechslung und man muss sagen dass die Lehrer sich wirklich viel Mühe geben (jedenfalls die meisten :)). 

 

YOU KNOW YOU LOVE US

XOXO

CHS GOSSIP GURLS <3

Persönlicher Kommentar: Dieser Artikel entstand in Zusammenarbeit von mehreren Schülerinnen über ein Etherpad (z.B. edupad.ch). Falls auch ihr über die Situation in eurer Klasse berichten möchtet, könnt ihr euch gerne an euren Klassenlehrer wenden.

Tags: Berufliches Gymnasium