Kenia

Connecting Youth- Spendenlauf zugunsten des Kenia-Projektes

Auch in diesem Jahr fand an der Christiane-Herzog-Schule wieder ein Spendenlauf statt. Dieses Mal wurde er im Rahmen des Wirtschaftsprojekts im Fach Wirtschaftslehre von den Schülerinnen Hannah Krauss und Sina Grimm geplant.

Die Idee einen Spendenlauf als modernes Mittel des Fundraising, bei dem durch das Einwerben vieler kleiner Spenden von vielen Menschen insgesamt ein großer Betrag für einen sozialen Zweck zusammen getragen wird, hat auch Hannah Krauss und Sina Grimm dazu inspiriert, einen Spendenlauf zugunsten der kenianischen Partnerschule der CHS, der „Bishop Sulumeti Girls High School“ und des Straßenkinderprojektes „Mathare Children Fund Panairobi (MCFp)“ durchzuführen.

Mit beiden Einrichtungen arbeitet die CHS seit 2009 im Rahmen des Schulprojektes „Connecting Youth – Jugend in Eurafrika“ partnerschaftlich zusammen.

Weitgehend selbständig organisierten unsere Schülerinnen sowohl den Ablauf und die Gestaltung des Spendenlaufes für 12 Klassen aus den Jahrgansstufen 11 und 12 der beruflichen Gymnasien der CHS, als auch den Klassen des ersten Jahrgangs der Berufsfachschule. Ein großer Aufwand, welcher mit großem Einsatz und Engagement, trotz mancher Schwierigkeiten und unvorhersehbarer Hindernisse sehr gut bewältigte wurde.

Der Spendenlauf fand am 14.05.2018 in der Turnhalle der Christiane-Herzog-Schule statt. Zusätzlich wurden noch Informationsplakate aufgestellt, auf denen alle Bereiche der Partnerschaft mit der „Bishop Sulumeti Girls High School“ und dem Straßenkinderprojektes „Mathare Children Fund Panairobi (MCFp) dargestellt und beschrieben wurden. So konnten sich alle Schülerinnen und Schüler darüber informieren, wohin die Spendengelder letztendlich gehen.

Insgesamt wurde durch das große Engagement der Schülerinnen und Schüler, sowohl bei der Suche nach Sponsoren, als auch beim Laufen selbst, eine Summe von 3114,82 € zusammen getragen. Eine tolle Leistung und ein Ergebnis für das sich die viele Mühe sicherlich gelohnt hat. Das Beispiel Spendenlauf für Kenia an der CHS zeigt, dass jeder Einzelne, auch Schülerinnen und Schüler durch Ideen und Tatkraft einen kleinen Beitrag zu einer etwas weniger ungerechten Welt leisten können.

Informationen zum Spendenlauf und Dank:

Wohin fließt das Geld?

Mit den Spendengeldern sollen folgende Projekte unterstützt werden:

  • An unserer Partnerschule wird mit viel Freude und Erfolg Deutsch gelernt. Die Schulleiterin unserer Partnerschule baut zur Zeit, mit Unterstützung der Elternvertretung einen Unterrichtsraum für das Fach Deutsch. Mit der nächsten Projektgruppe, die 2019 nach Kenia fährt, möchten wir diesen Deutschraum weiter einrichten und mit Lehrmaterialien ausstatten.
  • An unserer Partnerschule teilen sich 650 Schülerinnen einen kleinen Waschraum. D.h. die meisten Schülerinnen müssen sich frühmorgens mit kaltem Wasser im Freien waschen. Mit staatlicher Unterstützung wurde bereits ein neuer Waschraum gebaut, welcher jedoch aufgrund eines fehlenden Wassertanks, nicht zu nutzen ist. Auch dieser soll mit dem Spendengeld finanziert werden.
  • Die CHS ermöglicht einer eltern- und mittellosen Schülerin der BSGHS durch eine Schulpatenschaft den Besuch der Sekundarschule.

Dank an alle Helferinnen und Helfer

Herzlich bedankte möchten wir uns bei allen Helferinnen und Helfern, die zum Gelingen des Spendenlaufes beigetragen haben.

Dank an alle Spender

Ein großes Dankeschön geht auch und ganz besonders an alle Spenderinnen und Spender, die mit kleineren oder größeren Summen als Sponsoren der laufenden Schülerinnen und Schüler beigetragen haben.

Firmen:

  • Elektro-Sharkey aus Gemmrigheim
  • Praxis für Physiotherapie Dr. Schäfer aus Schwaigern
  • Firma Drecksblech aus Neckarsulm
  • Gärtnerei Klumpp aus Flein
  • Bieler Drucklufttechnik GmbH aus Cleebronn
  • Revisa GmbH und Co. KG
  • Frisurenstudio Haarscharf aus Heilbronn
  • Buchhandlung Holl & Knoll aus Eppingen
  • Praxis Dr. Iris Botzenhardt-Stavrakidis aus Abstatt
  • Reisebüro Rode aus Beilstein
  • Maurer GmbH aus Künzelsau
  • Metzgerei Geiger aus Nordheim
  • Restaurant Tan Do aus Bad Rappenau
  • Garten und Landschaftsbau Biegert GmbH aus Leingarten
  • Modehaus Spiess aus Eppingen
  • Nadel und Faden aus Leingarten

Privatpersonen:

  • Ralf und Christina Rossi
  • Helmut und Elfriede Durst
  • Maria Dreher
  • Ömer Bilican
  • Steffen Lüdäscher von Berg
  • Andreas und Claudia Ott
  • Roswitha Assenheimer
  • Swen Arndt
  • Edwin und Gloria Kreutzer
  • Stephanie Fersch
  • Ulrich Maier
  • Sascha Künstler
  • Maria Rappold
  • Annette, Selina und Dora Klumpp
  • Mehmet Demirham
  • Nicole Wildgrube-Bernhard
  • Mando Elizalde
  • Nicolai Guggolz
  • Timo Bernhard
  • Sybille Gärtner

Und viele weitere Spenderinnen und Spender, die nicht namentlich erwähnt werden möchten.

Dank an alle Läuferinnen und Läufer!

Alle teilnehmenden Schülerinnen und Schüler haben tolle Leistungen erbracht, dafür sei allen herzlich gedankt.

International Students Academy Kenya - Tiefe Einblicke in eine andere Welt

Im Juli 2019 starteten 17 Schüler*innen und zwei Lehrerinnen der CHS zur International Students Academy Kenya und für viele von uns damit in das bisher größte Abenteuer ihres Lebens. Wir haben das Land 3 Wochen lang durchquert und dabei in Nairobi unsere Partnerprojekte und in Kakamega unsere Partnerschule, die Bishop-Sulumeti-Girls High School besucht. Im Norden des Landes konnten wir zwei Tage und eine Nacht in einem Samburu-Dorf verbringen und hautnah erleben, wie der Klimawandel die Menschen dort in Bedrängnis bringt. Doch lest selbst, die folgenden kurzen Tagesberichte können leider nur einen kleinen Einblick in unsere Reise geben.

 

 Tag 0 Mittwoch 17.07.2019 Ankunft in Nairobi

Nach einem langen und anstrengenden Flug und endloser Visa-Prozedur endlich in Nairobi angekommen. Der erste Eindruck von der Stadt: riesig, laut, voller Menschen, voller Leben und einem chaotischen Verkehr. Willkommen in der fremden Welt.

 

Tag 1 Donnerstag 18.07.2019

Unser erster Tag in Kenya startete mit Stress – einige der Teilnehmer hatten vergessen die Wecker auf kenyanische Zeit umzustellen und kamen zu spät am Treffpunkt an, wodurch sich der Tagesplan nach hinten verschob.

Nach einem Frühstück, bestehend aus Ei und verschiedenem Obst, fuhren wir mit dem Bus in Richtung Sarakasi Nairobi. Das Sarakasi ist eine international auftretende Künstlergruppe, welche auch junge Künstler in Tanz und Akrobatik unterrichtet. Wir durften bei kleineren Akrobatikübungen dabei sein und man lehrte uns eine für uns neue Art des Tanzes. Abschließend bekamen wir eine Kostprobe des neusten Programms der Gruppe.

Nach kurzer Busfahrt kamen wir im ICIPE (International Centre for Insect Physiology and Ecology) Nairobi an. Hier bekamen wir nach dem Mittagessen eine interessante Führung durch einige laufende Projekte. Dabei erfuhren wir einiges über die Forschung an stachellosen Bienen, welche zukünftig auf Feldern die extrem aggressiven Honigbienen ersetzen sollen. Außerdem über die Seidenherstellung per Mottenkokon, Ölgewinnung aus Grillen und Tierfutterzusatz aus Fliegenlarven.

Zum Ende des Tages fuhren wir in eine Mall, wo wir Geld tauschen und Sim-Karten kaufen konnten. Das Abendessen das wir an diesem Abend aßen, konnten wir uns hier individuell kaufen.

So endete unser erster vollständiger Tag in Kenia mit einem offenen Abend, den jeder für sich selbst gestalten konnte.

 

Tag 2 Freitag 19.07.2019

Auf dem Weg von Nairobi nach Naivasha, kamen wir an Kaffee- und Teeplantagen vorbei, Titus erzählte uns von der Kaffeefarm seiner Großmutter und dass ein Kaffeefarmer aus Kenia für hochwertigen Kaffee nur 30 cent pro Kilo bekommt. Ein Stopp an einem Viewing Point offenbarte uns die schöne Aussicht in das Rift Valley. Auf der weiteren Fahrt zu unserer Unterkunft, dem Fishermen’s Camp, kamen wir noch an dem erloschenen Vulkan Mount Longonot sowie den ersten Zebras und Giraffen vorbei. Gegen Abend stand noch eine Bootstour auf dem Lake Naivasha auf dem Programm, bei der wir Nilpferde, Affen und viele verschiedene Vogelarten, darunter Adler, sehen konnten. Nach dieser Tierschau war der Tag dann auch schon vorbei.

 

 

Tag 3 Samstag 20.07.2019

6 Uhr morgens – Treffpunkt Truck!

Noch ziemlich müde fuhren wir zum Hells Gate Nationalpark. Dort angekommen, konnte unsere Fahrradtour durch den Park auch schon starten. Unterwegs konnten wir sowohl den schönen Sonnenaufgang, als auch eine Vielzahl von Tieren wie Giraffen Zebras und Büffel bestaunen, irre einfach so mit dem Fahrrad durch eine Herde Büffel zu fahren. Überall im Park tritt heißer Wasserdampf aus dem Boden, daher gibt es hier auch ein Geothermie-Werk, aus dem Kenia über 20% seines Energiebedarfs deckt. Nachdem wir uns und die Affen gestärkt hatten, machten wir uns auf zu einer abenteuerlichen Wanderung durch die Hells Gate Schlucht. Unsere Ranger John und Jacob leisteten, egal ob als Hilfe beim Klettern oder beim Erklären, volle Arbeit. Nach etwa 2 Stunden kamen wir völlig erschöpft, aber dafür mit jeder Menge neuer Eindrücke und neuem Wissen wieder am Rangers Post an. Von dort aus ging es mit dem Truck zurück ins Camp. Nachdem sich alle frisch gemacht und ausgeruht hatten, ließen wir den Abend gemeinsam ein einem schönen Restaurant ausklingen.

 

Tag 4 Sonntag 21.07.2019

Nachdem wir am Sonntag um 6 Uhr von Lake Naivasha in Richtung Lake Victoria abfahren mussten war die Laune der Gruppe entsprechend gut. Das im Bus schlafen stellte sich auch als schwierig heraus, da durch die etwas löcherigen Straßen selbst unser Bus ins Schwanken und Hüfen kam und man sich dadurch den Kopf regelmäßig an der Scheibe anstieß. Durch abwechselndes Schlafen, Musik hören, Karten spielen und rausschauen haben wir die Busfahrt jedoch gut überstanden.

Gegen Mittag besuchten wir noch die Seifen/Speck-steinmine in Kisii. Dort wurden uns die einzelnen Schritte der Herstellung einer Seifensteinfigur gezeigt. Dies beinhaltet das Schnitzen des Steins mit einem Messer, danach das Feilen mit Sandpapier und Wasser, gefolgt vom Bemalen der Figuren.  Die Seifensteinfiguren werden über Fair-Trade nach Europa verkauft.

 

Tag 5 Montag 22.07.2019

Am 22 Juli begann der Tag im ICIPE am Mbita Point mit einer Bootsfahrt auf den Viktora See. Während der Fahrt auf den See konnten wir den Sonnenaufgang über dem See beobachten. An zwei Inseln welche von vielen verschiedenen Vögeln bevölkert wurden drehten wir um und fuhren zurück Richtung Ufer. Nach der Bootsfahrt sammelten wir beim Frühstück neue Kräfte, um so gestärkt in den Tag zu starten. Bei einer Führung durch das ICIPE Gelände wurden uns die vielen verschiedenen Forschungen gezeigt. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf das Push-Pull Verfahren gelegt, welches auf biologische und bezahlbare Weise die Felder von Schädlingen befreit. Nach einer langen aber auch interessanten Führung aßen wir zu Mittag. Anschließend hörten wir eine Präsentation über die Institution und deren Erfolge und Forschungsergebnisse. Am späten Nachmittag fuhren wir auf den Markt außerhalb des ICIPE Geländes, wo wir durch die Vielfalt an Marktständen liefen. Dorthin gelangten wir mit einer Fahrt auf den sogenannten BodaBodas, Kenias Taxi-Motorrädern. Wir machten eine Pause auf der Brücke zur Rusinga-Halbinsel mit großartiger Aussicht, bevor wir zum ICIPE zurückkehrten. Dort angekommen aßen wir zu Abend und beendeten den Tag mit einer Gesangseinlage der Gruppe.

 

Tag 6 Dienstag 23.07.2019

Heute war einer unserer Reisetage, das bedeutete wir würden eine lange Autofahrt und ein Supermarktmittagessen vor uns haben. Ganz so schlimm traf es uns aber dann doch nicht, da wir auch ein wenig Abwechslung hatten. Wir wären nämlich das erste Stück mit der Fähre von Mbita Point nach Luanda Kotieno über den Victoriasee unterwegs. Die Überfahrt hat uns sehr gut gefallen. Als wir dann im Endeffekt an unserer Unterkunft, dem Bishop Stam Pastoral Center in Kakamega, ankamen waren wir alle sehr erleichtert und froh nicht mehr sitzen zu müssen.

Am Abend bekamen wir noch Besuch vom Schulgründer Bishop Philip Sulumeti. Da der Bischof am nächsten Tag nach Nairobi musste und uns daher nicht an die Partnerschule begleiten konnte, schenkte er uns einen lebenden Truthahn, den wir zusammen mit den Partnerschülerinnen essen sollten. Aber wie soll man jemanden essen, den man lebend kennen gelernt hat…

 

Tag 7 Mittwoch, 24.07.2019

Nach der langen Fahrt des vorherigen Tages kamen wir nun an unsere Partnerschule, der Bishop Sulumeti Girl´s High School an.

Empfangen wurden wir von der ganzen Schule mit einer Vorstellung einiger Lehrer sowie Begrüßungsreden. Anschließend fingen an Präsentationen über verschiedene Alltagsthemen in Gruppen vorzubereiten.

Nach dem Mittagessen gingen wir noch in die unterschiedlichsten und vielseitigsten Unterrichtsstunden mit. Es war spannend zu sehen, wie der Unterricht an unserer Partnerschule abläuft.

Zwischen den Programmpunkten hatten wir immer wieder Zeit uns mit den Schülerinnen auszutauschen und uns besser kennenzulernen.

Alles in allem war der Tag sehr interaktiv und inspirierend.

 

Tag 7 Donnerstag 25.07.2019

Unser heutiger Tag begann sehr früh. Gegen 5:00 Uhr fuhren wir ab Richtung Kakamega Rainforest um den Sonnenaufgang zu betrachten. Nach einem kleinen Zwischenstopp bei unserer Partnerschule, bei dem wir einige kenianische Schülerinnen abgeholt haben, ging es endgültig los. Schon im Bus wurden wir von Frau Fischer auf die Verhaltensweise im Regenwald vorbereitet. Wir haben gelernt und können nun aus eigener Erfahrung berichten wie schnell man sich im Regenwald verlaufen kann. Die Orientierung verliert man im Regenwald sehr schnell, zum Beispiel, wenn man sich an einer Gabelung für den falschen Weg entscheidet oder sich nur 2 Meter vom eigentlichen Weg entfernt. In einer Rekordzeit von nur 25 Minuten sind wir, an diesem Morgen, den Berg zum Aussichtspunkt hochgesprintet. Wir waren von der fantastischen Aussicht sehr beeindruckt. Gefrühstückt wurde dann bei einer Höhle, die auf unserem Rückweg lag. In der Höhle wimmelte es nur so von Fledermäusen und Spinnen, nicht alle haben sich dort wohlgefühlt. Um weiter Eindrücke vom Kakamega Rainforest zu bekommen, bekamen wir noch eine einstündige Regenwaldtour mit einem Guide, der uns viel über die verschiedensten Tier-und Pflanzenarten und über den Schutz des Regenwaldes erzählt hat. Schon um 13:00 Uhr stand der nächste Programmpunkt an. Erneut unterwegs mit unseren kenianischen Freunden fuhren wir nach Eldoret um dort die Fistula-Klinik zu besichtigen, die Frauen mit schweren Geburtsverletzungen kostenlos operiert und wieder in die Gesellschaft integriert. Im Hospital bekamen wir eine ca. 1 ½ stündige Führung, welche uns aufgrund der vergleichsweise einfachen Verhältnisse nachdenklich stimmte. Auf der Rückfahrt ist die Laune mit einer Runde singen wieder gestiegen. Wir versuchten uns an kenianischen als auch an deutschen Liedern. Zusammenfassend können wir sagen, dass es ein sehr langer jedoch eindrucksreicher Tag war, wofür wir sehr dankbar sind.

 

Tag 8 Freitag, 27.07.2019

Nach Ankunft an der Schule, gab es ein kurzes Treffen in dem Büro der Schulleiterin, um den Tagesablauf zu besprechen. Es fing an mit den vorbereiteten Präsentationen über das Leben in Kenia und Deutschland. Die Präsentationen wurden sehr schön gestaltet von den Gruppen. Präsentiert wurde sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch. Danach ging es zusammen als Gruppe auf den lokalen Markt in Kakamega. Auf dem Markt gab es alles zu kaufen, von Lebensmittel, über Kleidung bis hin zu Gebrauchsgegenstände. Es war ziemlich beeindruckend für uns deutsche Schüler. Traurig gemacht haben uns die klebstoffschnüffelnden Kinder, die trotz staatlicher Reha-Programme keinen Weg aus der Sucht finden. Am Nachmittag wurde das ENSA Programm näher vorgestellt und Bilder aus den letzten Besuchen in Kenia und Deutschland gezeigt. Dieses Jahr ist ein besonderes Jahr, denn die Partnerschaft feiert 10-jähriges Jubiläum. Danach wurde ein Film über die Befreiung von Kenia aus der Kolonialisierung und die anschließende Unabhängigkeit gezeigt. Am Abend gab es eine weitere Prämiere, denn zum ersten Mal gab es ein gemeinsames Abendessen der kenianischen Schüler und Lehrer mit der deutschen Gruppe um den vom Bischof Sulumeti geschenkten Truthahn zu essen (trotz der Bekanntschaft).  Es war ein schöner Abschluss für einen schönen und lehrreichen Tag.

 

Tag 9 Samstag 27.07.2019

An diesem Tag stand einiges auf dem Programm, auch wenn das ein oder andere mehr oder weniger geplant gemacht wurde.

Vormittags fuhren wir zur BSGHS, von wo aus wir mit einigen Lehrern und der Rektorin zur Folgelocation gefahren wurden. Wir wurden nämlich zur Rentenfeier der ehemaligen Musiklehrerin der BSGHS, die in den letzten Jahren viel zum Gelingen der Schulpartnerschaft beigetragen hatte, eingeladen. Es wurden einige Reden und Danksagungen zu Ehren des Ehrengastes gehalten. Andere wiederum sangen Lieder oder vollführten Tänze, welche wundervoll zu ansehen waren. Zu diesen Personen gehörten auch Mädchen der Partnerschule. Leider mussten wir die Feierlichkeiten vorzeitig verlassen, da noch einiges auf dem Programm stand.

Weiter ging es zu einer anderen Schule, die wir bisher nicht kannten. Es handelte sich um ein Jungeninternat, welches ca. 1100 Schüler beherbergt. An dieser Schule wird ebenfalls Deutsch unterrichtet. Wir erhielten eine kleine Führung und schauten ein paar Minuten bei einem Fußballturnier zu, welches an der Schule stattfand zu, während die Lehrer zusammen die Weiterentwicklung der Schulpartnerschaften zu besprechen hatten.

Der letzte Punkt auf der Liste war der Besuch im Waisenhaus. Die Leiterin gab uns eine kleine Führung durch die Räumlichkeiten und wir lernten ein paar der Kinder kennen. Am Ende unseres Besuchs übergaben wir der Leiterin unsere Geschenke für die Kinder und bedankten uns herzlich für diese Möglichkeit.

Der Tag lieferte einige neue Eindrücke, welche wir erst einmal verarbeiten mussten.

 

Tag 10 Sonntag 28.07.2019

Heute war der letzte Tag an unserer Partnerschule. Als erstes stand der Gottesdienst auf dem Plan. Dieser wurde im Vergleich zum Deutschen mit sehr viel Tanz und Gesang gestaltet. Die Freude und Hingabe der Schülerinnen zum Gottesdienst konnten uns anstecken und uns zum Mitmachen ermuntern.

Nach dem Mittagessen hatten wir noch kurz Zeit mit gefülltem Magen unseren Tanz und die von uns einstudierten Songs zu üben, bevor es zur Farewell Party ging. Viele Kurse und einzelne Schülerinnen präsentierten uns Vorträge, Tänze und Lieder. Die über Deutsch, Französisch und Englisch bis Indisch reichten und uns allen den Atem geraubt haben. Immer wieder wurden wir ein Teil der Show und durften, (meist von den Schülerinnen überredet) unser Tanzbein schwingen und alle anderen mit unterhalten. Nach all den Präsentationen der Kenianerinnen hatten wir schon weiche Knie, da wir wussten das unsere Vorstellung mit ihren nicht mithalten könnte, da uns das tanzen und singen nicht ganz so im Blut liegt. Trotzdem konnten wir den Kenianerinnen mit unserem Tanz und den zwei Liedern (99 Luftballons und Feuerwerk) eine Freude machen und zum Lachen bringen.

Nach den deutsch und kenianischen Danksagungen und kleinen Geschenken der Schule an uns, durften wir zwei Schülerinnen eine Freude machen durch ein Stipendium. Der letzte Programmpunkt war das gemeinsame Abendessen mit den Schülerinnen beidem wir uns auch von ihnen verabschieden konnten. Bei vielen blieben die Augen nicht trocken und durch ein Telefonnummern Austausch, sollte die Freundschaft und der Kontakt weiter gepflegt werden. Zum Schluss singen wir noch ein paar Lieder und mussten schweren Herzens in den Bus steigen und uns von den Schülerinnen verabschieden. Trotz den schnell vergangenen 5 Tagen, haben wir die Schule ins Herz geschlossen und hoffen, dass wir die eine oder andere Schülerin nächstes Jahr beim Gegenbesuch an der CHS vielleicht wiedersehen.

 

Tag 11 Montag 29.07.2019

Von Kakamega nach Nanyuki

Heute war unser bisher längster Reisetag. Nach mehreren kleinen Stopps sind wir zu den “Tompson‘s Falls“ gekommen. Einem 74 Meter langem Wasserfall, der nach dem Vater des ersten europäischen Entdeckers im Jahre 1883 benannt wurde. An diesem gigantischen Wasserfall konnten wir auch viele Chamäleons sehen.  
Leider gibt es auch Menschen, die mit diesen atemberaubenden Tieren Geld machen wollen, was uns schockierte, da die Tiere an dem Stress sterben können. Danach ging es weiter über abenteuerliche Straßen und Serpentinen Richtung Nanyuki zu unserer nächsten Unterkunft. Nach einer kurzen Fotosession am Äquatorübergang kamen wir dann im “William Holden wildlife education center“ am Mount Kenya an, wo wir alle in Zelten an einem Fluss untergebracht waren.      

 

Tag 12 Dienstag, 30.07.2019

Nach einer kalten Nacht bekamen wir eine Führung durch das William Holden Camp, ein Camp welches kenianischen und ausländischen Schülern ein umweltfreundlicheres Denken und Handeln näherbringen soll. Anschließen fuhren wir in ein Samburudorf. Dort haben unsere Gastgeber eine Ziege für uns geschlachtet und wir haben, von den Dorfältesten wohlbehütet vor den Hyänen, unter einem wunderschönen Sternenhimmel am Lagerfeuer übernachtet.

 

Tag 13 Mittwoch, 31.07.2019

Nach einer schönen Nacht unter dem Sternenhimmel entdeckten wir das Samburudorf bei Tageslicht. Die Häuser haben Wände aus Ästen und ein Dach aus Planen und Mist. Sie sind ca. 1m hoch und haben innen einen Schlafplatz und eine Feuerstelle ohne Abzug was die Luft sehr stickig macht. Wir haben gestaunt, was man alles so in einer winzigen Hütte unterbringen kann. Die Hütten werden für das frischvermählte Paar von den Frauen des Dorfes gebaut und wenn der Mann zuhause ist steht ein Speer vor dem Eingang. Wir haben auch die „Primary School“ angeschaut, die aus einer kleinen Wellblechhütte und einem Sitzplatz unter einem Baum besteht. Aus der Gruppenkasse hat das Dorf als Dankeschön, dass wir bei Ihnen sein durften, Wellblech für Wände für das „Baum-Klassenzimmer“ erhalten, so dass die Kinder beim Lernen vom Sand und Wind geschützt werden. Am Morgen vor der Schule müssen die Kinder zuerst die Kamele von der Wasserstelle zurück ins Dorf treiben, wo sie gemolken werden. Relativ erfolglos haben sich einige von uns auch daran versucht. Wir haben erfahren, dass es für die Dorfbewohner immer schwerer wird, genug Wasser für die Tiere zu finden, da es aufgrund des Klimawandels seit 6 Jahren nicht mehr richtig geregnet hat. Nach den vielen neuen Eindrücken aus dem Leben der Samburu sind wir in unsere nächste Unterkunft einem Camp gefahren welches sich direkt neben dem heiligen Berg der Samburu (Mount Ololokwe) befindet. Diesen Berg haben einige von uns auch erklommen, was bei der Mittagshitze schwieriger als erwartet war. Die Mühe hat sich allerdings gelohnt und wir wurden mit einem grandiosen Ausblick über das Samburu-Land belohnt.

 

Tag 14 Donnerstag 01.08.2019

Früh am Morgen ging es los in den Samburu National Park, da man morgens die meisten Tiere sehen kann. Neben Giraffen, Gazellen, Elefanten und so weiter, hatten wir auch das große Glück eine Löwin, sowie einen Leoparden zu sehen. Während unserer Mittagspause im Park, mussten wir uns dann vor den Baboons in Acht nehmen, da sie unser Essen stehlen wollten. Einer gelang sogar kurzzeitig in unseren Truck. Als wir schließlich wieder in unserem Camp waren, war dann einmal ein wenig Zeit um sich zu entspannen und sich über die bisherige Reise auszutauschen und die Erlebnisse miteinander zu teilen.

 

Tag 15 Freitag 02.08.2019

Um 9:00 Uhr machten wir uns vom Sabache Camp auf den Weg nach Nairobi. Die Fahrt nach Nairobi dauerte mit dem Truck ca.  9 Stunden und führt durch alle in Kenya anzutreffenden Vegetations- und Klimazonen. In Nanjuki machten wir einen kleinen Zwischenstopp, um uns im Supermarkt ein Mittagessen zu besorgen. Nach der Ankunft in Nairobi gab es noch ein gemütliches zusammensitzen beim Abendessen in einem kleinen Restaurant neben unserer Unterkunft.

 

Tag 16 Samstag 03.08.2019

An unserem vorletzten Tag fuhren wir vormittags in das Mathare Valley um dort die Partner-Projekte Mathare Children Fund panairobi und die Percussion-Gruppe Zinaro zu besuchen. Die Projekte des MCFp befinden sich am Rand der Slums in einem Haus. In dem Gebäude wurden wir erstmal von den Mitarbeitern der Projekte begrüßt und haben eine Vorstellungsrunde gemacht. Dann wurden uns von den verschiedenen Mitarbeitern die unterschiedlichen Projekte erklärt. Es gibt zum einen das School Sponsorship Programme, zum anderen das Teenage Mothers Empowerment. Zudem gibt es das Reusable Sanitary Pads Programme, indem wiederverwendbare Binden hergestellt werden, damit z.B. die Mädchen trotz ihrer Tage in Schule gehen können. Ein weiteres Programm ist der Livelihood support. Von dem Programm aus werden Touren durch Nairobi angeboten und der Profit davon kommt der Mathare slum community zugute. Nachdem uns die Projekte erklärt wurden, wurden wir durch die Räume geführt. Zuerst wurde uns ein Raum gezeigt, in dem Mädchen eine Ausbildung zum Nähen bekommen. Danach wurde uns eine Bibliothek gezeigt, in der die Kinder aus den Projekten und dem umliegenden Slum kommen können, um dort zu lernen, ihre Hausaufgaben zu machen, zu lesen und damit sie nicht alleine in den Slums sind und eine Beschäftigung haben. In den anderen Räumen, die wir besucht haben, wurden unter anderem die wiederverwendbaren Monatsbinden hergestellt und Einkaufstaschen genäht und junge Frauen zu Kosmetikerinnen ausgebildet. Nach unserer Führung konnten wir noch die selbstgenähten Einkaufstaschen kaufen, wovon der Profit den Projekten zugutekommt.

Am Ende hatte jeder eine Hand voll Taschen und dann ging es weiter zu den Zingaros/Rastafari eine Straße weiter. Die Rastafari stellen unter anderem Trommeln her und verkaufen Schnitzereien und Handgemachtes. Nach kleinen Verhandlungen kauften wir  zwei kleine Trommeln, ein paar Armbänder und andere Kleinigkeiten.

Dann ging es zurück zum Bus und wir fuhren nicht weit zum Hope Theater in Kibera. Dort wurden wir freundlich begrüßt und es war schön die teilweise bekannten Gesichter wiederzusehen, denn das Hope Theater war letztes Jahr bei dem Austausch in Deutschland dabei und hat mit und die Tanzpantomime einstudiert. Sie erzählten und ein bisschen über das Hope Theater, die Jugendgruppe und ihre Beweggründe. Währenddessen kam heraus dass eine der Tänzerinnen schon über 40 ist, was uns alle in Schock versetzte, da sie uns viel jünger erschien. Und daraufhin fragte Titus ob er auch beitreten darf, damit er ebenfalls wieder jung wirkt.

Weil wir Hunger hatten, gingen wir dann noch mit ein paar Mitgliedern des Hope Theaters essen und fuhren danach zurück zu unserer Unterkunft.

 

Tag 17 Sonntag 04.08.2019

Heute Morgen ging es nach einem guten, vielfältigen Frühstück mit beladenem Truck Richtung “Akamba market“, wo Schnitzereien verkauft werden. Auf dem Weg dorthin haben wir einen kleinen Zwischenstopp in einer Mall gemacht, um Geld zu wechseln und ein kleines Geschenk für Titus‘ Kinder zu besorgen. Um zu den Ständen der Schnitzer zu kommen mussten wir noch ein kleines Stück durch den Slum laufen. Uns wurde auf dem Weg noch einmal mehr mit allen Sinnen bewusst, wie gut wir es uns eigentlich geht und wie unterschiedlich die Lebenssituationen auf den Kontinenten sind. Nach dem Schnitzmarkt sind wir auf den Obstmarkt gegangen, auf dem wir schmackhafte Erinnerungen an Kenia, wie Avocados, Mangos, Ananas und viele mehr gekauft wurden. Auf unserer Farewell Party am Abend haben Titus’ Kinder das kleine Präsent erhalten, wonach jegliche Schüchternheit uns gegenüber verflogen war. Ein großes “Asante sana“ (Vielen Dank) ging an unseren Truckfahrer Antony, der uns immer sicher, über die unvorstellbarsten Wege, ans Ziel gebracht hat sowie an Titus, unseren Held, der uns vor schrecklichen Toiletten, Pavianen, die sich auf unser Mittagessen stürzen wollten beschützt hat. Am Abend ging es dann Richtung Flughafen, wo wir uns dann auch von dem Teil der Gruppe verabschiedeten, der noch eine Zeit lang in Kenia umherreist.         

 

Wir hoffen, dass unser Bericht euch einen kleinen Einblick in unsere vielfältigen Erlebnisse geben kann. Beschreiben kann man das fast gar nicht und über Vieles müssen wir auch erst noch nachdenken. Ganz besonders bedanken möchten wir uns zudem bei Titus Mwangi, der uns die ganze Tour über begleitet und uns viel erklärt hat. Und bei unserem Fahrer Anthony. Ein besonderer Dank geht zudem an Friedhelm Römer, der uns als Reporter der Heilbronner Stimme einen Teil der Reise begleitet und seine Eindrücke in einer ganz besonderen Artikelserie in der Heilbronner Stimme eindrucksvoll zum Ausdruck gebracht hat.                 

International Students Academy Kenya 2023

Habari!

Vor drei Tagen sind wir, 15 Schüler*innen und drei Lehrerinnen zum ersten Mal nach der Pandemie wieder nach Kenya aufgebrochen. Derzeit sind wir in Nairobi, der Hauptstadt Kenyas und versuchen uns in der fremden Welt zurecht zu finden. Ein Stadtrundgang mit den Walking tours des Straßenkinderprojekts Mathare Children Fund panairobi, eine unserer Partnerorganisationen hat uns mit der Stadt etwas vertraut gemacht. Vom Dach des in den 60'er Jahren erbauten Kenyatta Conference Center hat man einen schönen Blick über die Stadt, die mit fast 5 Mio Einwohnern eine der am schnellsten wachstenden Großstädte der Welt ist. Im Citymarket in der Innenstadt gibt es vom halben Schwein und frischen Fischen aus dem Lake Victoria über Blumen bis zum Kunsthandwerk und Bildern alles Mögliche zu bestaunen oder auch zu riechen und zu kaufen. Verwirrend ist für uns Europäer*innen zum einen das Durcheinander der über 40 nationalen Sprachen, aber auch die Tatsache, als Weiße definitiv für die meisten von uns, zum ersten Mal in der Minderheit zu sein. Überraschend sind für uns auch die Busse in der Stadt (Matatus). Sie sind bunt und laut. Innen laufen Musikvideos in einer Lautstärke, die jede Unterhaltung sinnlos macht. Also eine Art rollende Disco und genauso voll. Zu denken gibt uns der krasse Unterschied zwischen extremer Armut und absurdem Reichtum in der Stadt. oft nur wenige Meter nebeneinander, wenn nur eine Straße neben den luxuriösen gated communities die Slums beginnen, in denen die Hausangestellten der wohlhabenden Menschen leben. 

Gestern konnten wir mit Anica Bucel eine ehemalige ISAK-Teilnehmerin treffen, die mittlerweile hier in Nairobi lebt und bei der UN arbeitet und uns etwas über Ihre Arbeit in der Entwicklungszusammenarbeit erzählen konnte.
Morgen werden wir das ICIPE besuchen, ein internationales Forschungsinstitut für ökologische Schädlingsbekämpfung in Medizin, Landwirtschaft und Umweltschutz. Am Nachmittag brechen wir dann in Richtung unserer Partnerschule auf, zu einem ersten Zwischenstopp am Lake Naivasha.
Von dort werden wir dann wieder berichten.

Kwaheri

die ISAK-Gruppe

Kenia 2019: Connecting Youth startet zur ISAK

Wie jedes zweite Jahr besuchen wir auch dieses Jahr wieder mit der Projektgruppe "Connecting youth - Jugend in Eurafrika" unsere Partnerschule und Partnerprojekte in Kenia. Die lange Zeit der Vorbereitung im Seminarkurs und der Besuch der Schülerinnen und Betreuer*innen aus Kenia letztes Jahr liegen hinter uns, die Koffer sind gepackt, es kann also losgehen mit unserem 3-wöchigen Abenteuer quer durch Kenia. Wir sind gespannt auf Land und Leute und freuen uns darauf unsere Freundinnen wieder zu sehen.

Sofern Internet verfügbar, könnt ihr in den folgenden Wochen hier spannende Berichte und Bilder von unserer Reise sehen.

Projekt: Schule gegen Rassismus & mit Courage

Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage trägt eine Botschaft im Titel, die längst klar sein sollte. Nämlich sich ausdrücklich gegen Rassismus zu stellen und dabei Courage zu zeigen. Jeder Mensch hat in seinem Leben an einem gewissen Punkt wohl Rassismus erfahren. Der Grund? Nun, dieser ist wohl unbedeutend, denn es gibt keinen Grund andere Menschen zu diskriminieren aufgrund

  • des Glaubens
  • des Geschlechts und der sexuellen Orientierung
  • der Hautfarbe und Herkunft
  • einer Behinderung oder Schulart
  • der Nationalität oder allem anderen.

Dafür steht das Projekt Schule gegen Rassismus und Schule mit Courage. Die Jugendinitiative hat es sich zum Ziel gesetzt, das Schulklima nachhaltig so zu verändern, dass Zivilcourage gefördert wird und die gegenseitige Achtung mit der Suche nach gemeinsamen Werten und Normen einhergehen. Und da kommt unsere Schule ins Spiel. Die Christiane – Herzog – Schule fördert bereits Zivilcourage durch Veranstaltungen und Projekte wie zum Beispiel dem Multi – Kulti – Tag oder dem Kenya – Projekt. Wäre es nicht schön zu wissen, dass man an einer Schule lernt und lehrt, die sich ausdrücklich gegen Rassismus stellt? Wo jeder akzeptiert und unterstützt wird, so wie er ist?

Doch wie können wir gemeinsam erreichen, dass die CHS den verdienten Titel „Schule ohne Rassismus und Schule mit Courage“ ganz offiziell tragen darf ?

Ganz einfach. Man benötigt 70% der Unterschriften von allen Menschen, die Teil der CHS sind. Dabei unterschreibt ihr für die Botschaft „Hey, wir sind gegen Rassismus und für Courage an unserer Schule“. In den nächsten Wochen werdet ihr noch weitere Informationen erhalten.

Dabei findet die Unterschriftensammlung vom 02.03. bis zum 03.04.2020 statt.

Hat man die 70% zusammen, werden die gesammelten Unterschriften mit einem Annahmeantrag an die Bundeskoordination in Berlin geschickt und die Suche nach einem Projektpartner kann starten. Anschließend kommt es zur Überreichung des Titels und die CHS kann sich ganz offiziell eine „Schule gegen Rassismus und eine Schule mit Courage“ nennen.

Doch dafür brauche ich eure Unterstützung, denn nur gemeinsam erreichen wir die 70% der Unterschriften. Für weitere Informationen könnt ihr euch einfach die Informationsflyer und eine Präsentation über das Projekt als PDF Datei runterladen.

Falls Ihr aber sonst noch Fragen habt, könnt ihr auch ganz einfach auf mich zukommen (SG12/1). Natürlich werdet ihr über das Projekt auf dem Laufenden gehalten ?.

Projekflyer

Präsentation

Schüler-Austausch mit Kenia nimmt wieder Fahrt auf

Christiane-Herzog-Schule und ihre Partnerschule aus Kakamega gehen 2022 und 2023 gemeinsam das Thema Klimawandel an. Das ist geplant. Und das fand statt.
Artikel von Friedhelm Römer Heilbronner Stimme 22.10.2022
Eine Baumpflanzung auf dem Gelände der CHS als Symbol der Freundschaft der beiden kooperierenden Schulen. Foto: Christiana Kunz
Nach der zweijährigen coronabedingten Zwangspause hat der Schüleraustausch der Christiane-Herzog-Schule mit der Bishop-Sulumeti-Girls-Highschool in Kenia wieder Fahrt aufgenommen. Zweieinhalb Wochen waren neun Schülerinnen und ihre kenianische Deutschlehrerin Purity Bagada nun mit einem umfangreichen Programm zu Besuch in Heilbronn. Seit 2009 gibt es diese Schulpartnerschaft des beruflichen Gymnasiums des Landkreises mit der in Kakamega, im Westen Kenias gelegenen Mädchenschule. Der aktuelle zweijährige Austauschblock – im Sommer 2023 werden die Heilbronner Schüler nach Kenia kommen – findet unter dem Thema „Klimawandel“ statt. Noch klappt die Versorgung mit Lebensmitteln in Kakamega „Für die kenianischen Schülerinnen ist der Klimawandel noch kein unmittelbares Thema, weil Kakamega in der kenianischen Regenwaldregion liegt, und dort herrscht ein ausgeglichenes Klima“, sagt Silke Fischer. Die Lehrerin hat den Austausch mit ihrem früheren Kollegen Raimund Pousset ins Leben gerufen. Anbau und Versorgung mit Lebensmitteln sei dort – im Gegensatz zu anderen Regionen im Norden des Landes – noch gut. „Deshalb hat der Klimawandel ihr Leben noch nicht tangiert.“ Dennoch ist die Thematik nicht völlig spurlos an ihnen vorbei gegangen. „Wir lernen hier, wie wir unseren Planeten verbessern können, indem wir den CO2-Ausstoß reduzieren“, sagt die 17-jährige Praxedes Milimo Shilosio. Im Heilbronner Stadtwald haben sie die aktuelle Lage des Waldes erfahren, in der Klimaarena in Sinsheim die übergeordneten Zusammenhänge und in der Heilbronner Experimenta auch spielerische Elemente ausprobiert und eine Solarlampe gebaut. Auf dem Gelände der Christiane-Herzog-Schule haben die Schüler aus beiden Ländern einen gesponserten Apfelbaum gepflanzt. Dieser soll die Freundschaft der beiden Schulen symbolisieren. Bei ihrem Besuch in Kenia 2019 hatten die Kreisverwaltung von Kakamega 500 Bäume gesponsert, die unter anderem von den beiden Schulen eingesetzt wurden. „Wenn wir wieder in Kenia sind, sollen die Mädchen ihren Mitschülerinnen im Unterricht etwas über den Klimawandel erzählen können“, sagt die 34-jährige Purity Bagada. „Das dient der Bewusstseinsbildung.“ Projekt lebt vom Engagement der Familien „Ich finde es klasse, dass wir durch diesen Austausch eine völlig andere Kultur kennenlernen“, sagt die 18-jährige Marietta Kudicke. Und dass sie nun über den direkten Kontakt über zusätzliche aussagekräftige Informationen verfügen, als wenn sie lediglich die Nachrichten über die Medien verfolgten.
Schul-Kooperation der besonderen Art: Kenianische Austauschschüler sind zu Gast in der Christiane-Herzog-Schule. Foto: Christiana Kunz
„Dieses Projekt“, sagt Silke Fischer, „lebt vom Engagement der Eltern und Schüler.“ Die Kooperation wird gefördert durch das Entwicklungspolitische Austauschprogramm des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit (Ensa). Fischer: „Die kenianischen Schülerinnen sind mit der Erwartung zu uns gekommen, hier auf Rassismus zu treffen.“ Die AfD sei bei ihnen in Kenia bekannt. Positiv überrascht seien die Schülerinnen dann bei ihrem hiesigen Aufenthalt gewesen, bei dem sie freundliche Gastfamilien und ein angenehmes Umfeld kennengelernt hätten. Den letzten Teil ihres Austauschprogramms haben die Schüler beider Schulen in Berlin verbracht, wo sie unter anderem in dieser Woche im Bundestag eine Petition zum Klimaschutz an den Grünen-Politiker Harald Ebner, der im Bundestag den Wahlkreis Schwäbisch-Hall vertritt, übergeben haben. „Wir wollen mit dieser Petition die politische Beteiligung der jungen Generation im Sinne der Demokratie stärken“, sagt Silke Fischer. Das ist die Geschichte des Austauschprojekts 2009 hat die Lehrerin Silke Fischer mit ihrem Ex-Kollegen Raimund Pousset die Partnerschaft der Christiane-Herzog-Schule und der Bishop-Sulumeti-School ins Leben gerufen. Seitdem ist ein wechselseitiger Besuch, der unter einem Thema steht, geplant. Auch Projekte, wie der Bau einer Bücherei, gehören dazu.

Solarmodule für Schuldächer in Kakamega

Beim besonderen Austausch geht es auch um Solarmodule für Schuldächer in Kakamega Der Austausch zwischen der Christiane-Herzog-Schule und einer Partnerschule in Kenia trägt Früchte: Tim Holzapfel hat ein Projekt entwickelt, das das Verständnis für erneuerbare Energien fördern soll.
Artikel  von Friedhelm Römer Heilbronner Stimme 22.10.2022
Der dreiwöchige Aufenthalt im Jahr 2015 in Kenia mit dem Seminarkurs der Heilbronner Christiane-Herzog-Schule (CHS) hat Tim Holzapfel nachhaltig beeinflusst. Er blieb anschließend für weitere sechs Monate in Kenia, davon je drei in Kakamega und Nairobi, studierte erneuerbare Energien in Rottenburg und machte seinen Master in Wirtschaftsingenieurwesen in Reutlingen und Südafrika. Und der 25-Jährige machte eine für ihn wertvolle Erkenntnis. „Kenia hat einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien, aber die Bildung wird dort nicht gefördert, und ich wollte eine Brücke bauen.“ Der Schulförderverein bekommt 7000 Euro aus einem Fördertopf für Entwicklungsprojekte Bei Stromausfällen werde oft auf Dieselgeneratoren zurückgegriffen, und es werde viel mit Holz geheizt. Als die Stadt Heilbronn 2019 einen Fördertopf für Entwicklungsprojekte schuf und der CHS-Förderverein 7000 Euro aus dem Fördertopf erhielt, waren die Puzzleteilchen für Holzapfels Idee komplett: die Schule in Kakamega mit Solardächern auszustatten. Damit soll zuverlässig Strom produziert und ein Schritt in die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern getan werden. Außerdem sollten die Schüler beider Schulen an diesem Projekt beteiligt werden. „Ich wollte kein Kolonialdenken von oben herab. Ich verfolge einen anderen Ansatz. Das Projekt sollte kein Fremdkörper sein, sondern eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Dazu muss man wissen, dass die nach dem Gründer benannte Bishop-Sulumeti-Schule ein Internat mit insgesamt rund 900 Personen ist, darunter 800 Schülerinnen. Der Rest sind Lehrer und Verwaltung. Der große, mit vielen Grünflächen ausgestattete Campus hat Schlaf- und Klassenräume, ein Verwaltungsgebäude für Büros, Lehrerschaft und Schulleitung, eine Mensa, ein Küchengebäude und eine mit CHS-Geldern gesponserte Bücherei. Dass das neue Projekt noch nicht weiter fortgeschritten ist, liegt an der Pandemie. Holzapfel: „Corona war eine Bremse.“ Projekt soll für Schülerinnen ein lebendiges Objekt werden In Heilbronn haben sich jetzt Schülerinnen im Unterricht mit dem Thema beschäftigt. Sie errechneten, wie viel elektrische und thermische Energie in der kenianischen Schule fürs Wäschewaschen, Duschen und Kochen benötigt wird. Holzapfel: „Für die Schülerinnen soll das Projekt keine Theorie, sondern ein lebendiges Objekt sein.“ Schließlich muss die Frage beantwortet werden, wie viele Solarmodule für die Dachflächen benötigt werden. „Dabei kommt Kenia zugute, dass wegen der Äquatornähe und des Sonnenwinkels weniger Modulfläche gebraucht wird als bei uns.“ Die Konzeption ist in einem ersten Teil in Heilbronn erarbeitet worden und soll beim Schulbesuch des Seminarkurses der CHS in Kakamega vertieft werden. Tim Holzapfel: „Im Spätsommer 2023 wollen wir die Anlage in Kenia in Betrieb nehmen. Und sie soll autark, also unabhängig vom Stromnetz sein.“ Aber die Finanzierung ist noch nicht gesichert. Von den benötigten 15 000 Euro seien bisher erst rund 10 000 Euro zusammengekommen.